Lockdown der kreativen Räume
von Gabriele Musebrink
Kunst ist etwas, was total tief berührt und bewegt. Wie ist es, wenn Menschen wieder mit sich selbst
ganz tief in Kontakt kommen? Und was ist, wenn sie dann aus diesem Raum heraus agieren,
spüren, fühlen und Entscheidungen treffen?
Was für eine Tiefe und eine Klarheit und was für eine Kraft entspringt dem.
Meines Erachtens sind wir exakt in dieser Zeit genau mit diesem Potential gefordert.
Genau nun benötigt jeder diese innere Fokussierung, die verbunden ist mit dem, was einen Menschen ausmacht:
Herzenswärme und ein Miteinander.
Und was aus dieser inneren Mitte kommt, ist ‘Selbstverantwortung‘.
Diese Verantwortung für das Selbst funktioniert nur in der Klarheit darüber,
dass wir in einer Gemeinschaft agieren und alles in einem größeren Zusammenhang von Leben steht.
Hier passiert das Entscheidene. Verantwortlichkeit kommt nicht aus einer Reglementierung,
kommt nicht aus Angst oder Mitläufertum.
Es macht weder Sinn ‘dagegen‘ oder ‘dafür‘ zu agieren, denn dies ist das Gleiche aus zwei Perspektiven.
Allein aus der Verantwortung dem Gesamten gegenüber wird in Achtsamkeit und Liebe agiert.
Wir benötigen diese friedliche Balance.
KUNST trägt hier eine entscheidende Rolle. Hier wird etwas berührt jenseits der Worte.
Ob man Kunst praktiziert oder rezipiert: man ist verbunden mit der vernetzten Wahrnehmung
und damit eh sowieso mit dem Ganzen. Man kommt in Kontakt mit Schönheit, mit Freude, ist genährt,
man kann Ent-Stressen. Das ist völlig wichtig gerade jetzt mit dieser Gewissheit in Kontakt zu kommen,
dass jeder Moment in der Tiefe gehalten ist. Wenn Ent-Stressen passiert,
dann ist der Mind in der Lage die Dinge wieder aus einer ganz anderen Perspektive und Sicht zu sehen.
Aus der Gehirnforschung ist es doch seit Jahrzehnten bekannt,
dass eine entspannte Zirbeldrüse die Wahrnehmung klärt.
Die feinstofflich arbeitenden Teile des Gehirns sind von Nöten gerade in der Zeit,
wo Angst geschürt und Adrenalinpegel hoch gefahren werden.
Wieso wird hier genau in einer Zeit, die zumeist als schwer wahrgenommen wird,
gerade der Kunst- und Kulturraum derartig an die Wand gefahren – einschließlich der Vertreter und Vertreterinnen?
Wieso werden bei Hilfen des Bundes die Lebenshaltungskosten vergessen?
Und wieso müssen sich Künstler solche Dinge seit einem Jahr vermehrt anhören wie:
‘mache doch etwas anderes‘ und ‘ schön, dass Sie ihr Hobby zum Beruf gemacht haben‘?
Ist der Künstler/die Künstlerin mit dieser Kraft aus der eigenen inneren Mitte (Picasso)
schöpfen zu können, zu irritierend?
Meine Erfahrung ist bei mir selbst, in der Begleitung von Menschen in den kreativen Raum hindurch
und auch in der achtsamen Arbeit der Yogis aus meiner Einrichtung,
die alle nur vermindert online tätig sein können, wenn überhaupt:
Menschen aus dem Kampf- und Verteidigungsmodus oder aus der Schockstarre zu holen lohnt sich.
Ein WIR tut gut. Dies genau macht uns Menschen aus.
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PEACEFUL SIGN SERIE
30 x 30 cm | 2019 / 2021
Gerahmt 330 €
Der Erlös fließt zu einem Teil einer indischen Familie und der Dorfgemeinschaft zu,
der aufgrund von Corona jegliche Überlebenschance genommen wurde.
Punjab, Indien Das Projekt selbst ist ein Manufactoring Projekt,
was bedeutet, dass die Herstellung vor wie nach der künstlerischen Bearbeitung
in einer Atmosphäre von Achtsamkeit entstanden ist.
Drei junge Frauen und meine Mitarbeiterin begleiteten die Arbeiten.
Kontakt bei Interesse:
Kerstin Lange, mail@hofwerkstatt.de
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